Wer in die verführerische Welt der Spirituosen eintaucht, sollte sich auch einmal die Zeit nehmen, die Vielfalt des Rums kennenzulernen.
Oftmals wird diese hochwertige Spirituose unterschätzt und fristet ein Dasein im Schatten von Single-Malt-Whisky, der als edles Genießergetränk gilt. Dabei gebührt Rum eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit. Denn auch der meist aus Zuckerrohr bestehende Schnaps ist ein Genusshighlight.
Während er früher mehr wertgeschätzt wurde und ein beliebter Begleiter für Seemänner und Freibeuter war, gilt er heute vor allem als Party- und Mixgetränk. Er eignet sich gut um verschiedenste Cocktails wie Cuba Libre oder Mai Tai zu mixen und leistet auch in der Küche gute Dienste, wo er unter anderem zum Backen, Braten oder Flambieren eingesetzt wird.
Doch eigentlich verdient diese hochwertige Spirituose mehr als nur eine Rolle als Nebendarsteller, Rum ist nicht nur zum Mixen oder als ergänzende Zutat geeignet. Ein guter Rum lässt sich auch pur genießen. Dabei präsentiert er sich in einer großen geschmacklichen Vielfalt und beeindruckt Genießer edler Tropfen mit seiner riesigen Geschmacksbandbreite: mal ist er leicht und fruchtig, mal trocken, mal sehr aromatisch, mal würzig. Auch farblich zeigt sich Rum von verschiedenen Seiten. Doch wo genau liegt eigentlich der Unterschied zwischen braunem und weißem Rum?
Wir möchten euch Rum-führen in der Welt des Rums und euch diese Spirituose genauer vorstellen.
Das erste Ziel unserer Reise ist der weiße Rum.
Was ist weißer Rum?
Genau genommen ist die Bezeichnung „weißer Rum“ nicht ganz richtig, denn eigentlich ist der Rum eher wasserklar und farblos als richtig weiß. Weißer Rum ist auch unter dem Namen Silver (Silber) Rum oder Light (Leichter) Rum bekannt. Im Gegensatz zum dunklen Rum besitzt er ein leichteres Aroma. Deswegen gilt er auch als ideale Grundlage für verführerische Cocktails. Der Alkoholgehalt von weißem Rum beträgt im Schnitt 37,5% bis 40%.
Die Herstellung des weißen Rums
Die Frage, was weißer Rum ist und worin der Unterschied zum braunen Rum besteht, beschäftigt viele, die sich einmal näher mit Rum auseinandersetzen. Der weiße Rum ist jedoch keine andere Form des Rums, er ist vielmehr der Anfang eines jeden Rums. Grundsätzlich ist nämlich jeder Rum nach der Destillation erst einmal weiß. Seine braune oder goldene Farbe erhält Rum durch die anschließende Lagerung in Holzfässern. Bei der Herstellung von Rum wird zunächst das Destillat aus vergorener Zuckerrohrmelasse, welches einen Alkoholanteil von etwa 70% besitzt, mit Wasser auf ca. 40-50% Restgehalt verdünnt. Das Ergebnis dieses Prozesses ist der weiße Rum, der allerdings noch wenig genießbar ist und zunächst nur die Basis für viele Rumsorten bildet.
Damit weißer Rum eine noch bessere Qualität erhält und ein wohlschmeckendes Aroma entwickelt, lagert man ihn über mehrere Monate hinweg in Fässern aus Edelstahl ein. Die Dauer der Destillation von weißem Rum ist aber in der Regel etwas kürzer als die von anderen Rum-Arten. Damit sich schädliche Fusselstoffe verflüchtigen können, die unter anderem für Kater und Kopfschmerzen nach erhöhtem Alkoholgenuss zuständig sind, sollte die Reifezeit jedoch mindestens 3 Monate betragen. Bei seiner Abfüllung in die Flasche hat ein guter weißer Rum meist ein Alter von 6 bis 20 Monate erreicht. Gelegentlich reift weißer Rum auch in Holzfässern oder es werden bei der Lagerung in Edelmetallfässern Holzchips hinzugefügt. In diesem Fall wird die braune Färbung mit Hilfe von Filtrierung wieder komplett entzogen.
Bekannte weiße Rumsorten
Sehr hochwertige und geschätzte weiße Rums kommen von der Insel Martinique. Dort gibt es die Besonderheit, dass seine Herstellung durch die AOC (Appellation d’Origine Contrôlée) festgelegt ist. Diese Produktrichtlinien sichern eine hohe Qualität des Rums. Darüber hinaus sind aber auch folgende Rumsorten sehr bekannt und verbreitet:
- Havana Club 3 Jahre
- Mount Gay Silber
- Atlantico Platino Rum
- Bacardi Superior
- Plantation 3 Stars
- Botucal Blanco Reserve Platino
- Captain Morgan White Rum
- Havana Blanco
Beliebte Cocktails mit weißem Rum
Typisch für weißen Rum ist ein frischer, fruchtiger und süßer Geschmack. Dank seines milden Aromas harmoniert weißer Rum mit den verschiedensten anderen Spirituosen und Mixzutaten und vereint sich mit diesen zu wunderbaren Cocktails. Viele dieser Cocktails lassen sich schnell und einfach zubereiten und versüßen jeden geselligen Abend. Rum-Cocktails besitzen oftmals einen sehr exotischen Charakter und erinnern mit ihrem tropischen Geschmack an die Karibik, der Rumhochburg schlechthin. Sie gelten deswegen als Tropical Drinks. Diese Rum-Cocktails erfreuen sich großer Beliebtheit:
- Long Island Ice Tea
- Mojito
- Swimming Pool
- Daiquiri
- Pina Colada
Was ist euer Lieblingscocktail mit weißem Rum?
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1 Antwort zu Einblicke in die Rum-Welt Teil 1: Weißer Rum