Wer schon einmal eine offene Weinflasche mehrere Tage stehen gelassen hat, der weiß, dass Wein mit der Zeit ungenießbar wird. Doch wie sieht es mit Whisky aus? Verdirbt auch dieser hochprozentige Alkohol mit der Zeit oder können Sie aus einer geöffneten Whiskyflasche selbst nach zwanzig Jahren ein Glas genießen? Nicht selten besitzen Whiskyfans schließlich mehr als nur eine geöffnete Flasche oder wollen sich besonders edle Whiskys für die Genussmomente des Lebens aufheben. Dabei kann es schon einmal vorkommen, dass ein Whisky monatelang oder gar jahrelang im Schrank steht. Hier verraten wir, wie lange ein Whisky aufbewahrt werden darf, ohne seinen Geschmack zu verlieren.
Die Haltbarkeit einer ungeöffneten Flasche
Ungeöffnete Whiskyflaschen halten Ihnen nahezu ewig die Treue. Sie können also bedenkenlos mehrere Flaschen Whisky über Jahre hinweg in Ihrer Sammlung aufbewahren, ohne sich Sorgen um Aroma, Geschmack und Alkoholgehalt machen zu müssen. Durch die richtige Lagerung wird die Haltbarkeit des Whiskys zusätzlich begünstigt. Optimalerweise sollte der Whisky aufrecht stehend und möglichst dunkel gelagert werden. Um den Whisky vor Licht zu schützen, eignet sich beispielsweise eine Schachtel oder ein Barfach. Ebenso wenig wie Sonnenlicht mögen Whiskys Feuchtigkeit, Wärme oder zu große Temperaturschwankungen. Trockene, kühle Orte sind diesem edlen Tropfen am liebsten. Wenn Sie diese wenigen Grundregeln beachten, können Sie Ihren Whisky theoretisch ewig lagern. Das gilt allerdings nur, wenn der Verschluss auch wirklich dicht ist. Ändert sich im Laufe der Zeit der Füllstand der Flasche, ist das ein Zeichen dafür, dass der Whisky nicht dicht verschlossen ist. Der Whisky verliert dann unter Umständen an Aroma und Geschmack.
Die Haltbarkeit einer geöffneten Flasche
Natürlich müssen Sie einen geöffneten Whisky nicht an einem Abend oder innerhalb einer Woche leeren. Allerdings sollten Sie ihn auch nicht erst nach zehn Jahren wieder zur Hand nehmen, denn je länger ein Whisky offen gelagert wird, desto mehr verändert sich der Geschmack. Grundsätzlich gilt, dass ein angebrochener Whisky etwa 6 Monate hält. Das ist allerdings nur ein Richtwert. Die genaue Haltbarkeit unterscheidet sich von Whisky zu Whisky und lässt sich nicht pauschal festlegen. Fest steht nur, dass die Zeit früher oder später ihre Spuren hinterlässt. In einer geöffneten Flasche verdunstet Whisky und wird im Geschmack weicher. Die Hauptschuld an der Alterung von Weinen und Whiskys trägt die Oxidation, das heißt die Reaktion eines Stoffes mit Sauerstoff. Die Luft in der Flasche enthält aktive Gase, die mit den Geschmacksstoffen des Whiskys reagieren und nach und nach den ursprünglichen Geschmack verfälschen. Ob zum Schlechteren oder Besseren hin, liegt letztendlich allerdings im Auge des Betrachters. Einige genießen gerade die Veränderung, die ein Whisky in den Monaten nach dem Öffnen erfährt.
Die geschmacksverändernden Prozesse lassen sich zwar nicht aufhalten, aber wenigstens verlangsamen. Ein wichtiger Faktor, der sich auf die Haltbarkeit von Whisky auswirkt, ist die Füllmenge. Wenn Sie den Whisky in kleinere Flaschen füllen oder die Flasche mit Glaskugeln auffüllen, sorgen Sie dafür, dass weniger Luft über dem Whisky steht. Für eine längere Haltbarkeit lohnt es sich außerdem, die Flaschenöffnung mit Zellophanfolie oder steriler Verschlussfolie zu versiegeln und so die Atmung der Flasche zu verringern. Die beste und einfachste Lösung ist natürlich das Trinken des Whiskys. Ist die Flasche schon länger geöffnet und wird einfach nicht leerer, erweisen sich oftmals Freunde als dankbare Abnehmer und trinkende Retter, die den Whisky vor einem traurigen Ende im Abfluss bewahren können.
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