Warum sollten Astronauten, die Entdecker und Erforscher des Alls, auf den Genuss von Whisky verzichten? Mit dieser Frage beschäftigte sich auch die Marke Ballantine’s und entwickelte ein einzigartiges Whiskyglas, welches erfolgreich den physikalischen Gesetzen im Weltraum trotzt. Das Ballantine’s Space Glass aus dem 3D-Drucker ist das erste Whisky-Glas weltweit, das in der Schwerelosigkeit funktioniert und damit Whisky auch im All trinkbar macht.
Die Entstehung des Ballantine’s Space Glass
Roségold und Plastik aus dem 3D-Drucker machen Whiskygenuss in der Schwerelosigkeit möglich. 2015 begann die Arbeit an dem Whisky-Space-Glass-Projekt. Sandy Hyslop, der Master Blender von Ballantine’s, sowie James Parr und sein Team von der Open Space Agency (OSA) stellten sich der Herausforderung, nicht nur ein Whisky-Glas für die Schwerelosigkeit zu entwerfen, sondern auch einen Whisky, den man im All genießen kann. Wichtig war es den beiden, dass das Glas genussoptimierten Whisky-Konsum in der Schwerelosigkeit ermöglicht. Das hieß, dass es trotz seines speziellen Aufbaus den Geschmack des Whiskys nicht beeinflussen durfte. Der Prototyp des Space Glases wurde bereits in der Schwerelosigkeit des ZARM Drop Tower in Bremen erfolgreich getestet und ist inzwischen als offiziell alltagstauglich erklärt worden.
Der Aufbau des Glases
Das raffinierte Ballantine’s Space Glass ist bis ins letzte Detail durchdacht und beeindruckt nicht nur mit seiner Funktionalität, sondern auch mit einer eleganten Optik. Es sieht zunächst aus wie ein typischer Whiskyschwenker. Allerdings besteht das Space Glass nicht aus Glas, sondern aus Kunststoff und Roségold aus dem 3D-Drucker.
Das Glas setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Mundstück aus Gold
- Glaskuppel für einen freien Blick auf den Whisky
- Plastik aus dem 3D-Drucker
- eine Helix
- konvexe Bodenplatte
- Roségold aus dem 3D-Drucker
- Ventil zur Befüllung des Glases
- 10 kg Magnet
- zwei 200 mm M2 Bolzen
Die gekrümmte Form des Glases ist so entwickelt, dass der Schwenker perfekt in die Handfläche passt. Durch den Boden aus Roségold fühlt sich das Whiskyglas von Ballantine’s hier auf der Erde zwar ungewöhnlich schwer an, doch dieser Effekt ist natürlich in der Schwerelosigkeit negiert. Zudem verleiht das sanft glänzende Roségold dem Glas eine edle Optik. Doch das Metall wurde nicht nur wegen seines Aussehens genommen. Gold ist ein Rohstoff, der aufgrund seiner Materialeigenschaften sehr häufig in der Raumfahrt verwendet wird. Zu den wichtigsten Vorzügen des Edelmetalls gehört, dass es die Wärmestrahlung extrem gut reflektiert, sogar dann, wenn die Goldbeschichtung nur sehr dünn ist. In diesem Fall ist aber eine andere Eigenschaft von Gold für das Glas noch wesentlich bedeutender: Es reagiert wenig mit anderen Stoffen. Dies verhindert, dass das Glas den Whiskygeschmack beeinflusst, wodurch Astronauten die edle Spirituose unverfälscht genießen können. Im Boden des Glases befindet sich ein 10 kg schwerer Magnet, der dafür sorgt, dass sich der Schwenker sicher und gefahrlos auf metallischen Oberflächen abstellen lässt.
Funktionsweise des Ballantine’s Space Glass
Das Space Glass verleiht dem Abenteuer Weltall eine elegante Note. Für Ballantine’s ist das Whiskyglas mehr als eine raffinierte Erfindung, es ist ein Schritt in die Zukunft. Der Whiskyschwenker lässt die Vision wahr werden, Whisky im Weltall genießen zu können. Für den Hersteller ist es eine nahezu romantische Vorstellung, dass Astronauten in den unendlichen Weiten des Alls einen edlen Whisky aus dem Space Glass genießen. Das Whiskyglas meistert dabei alle Schwierigkeiten, die die Schwerelosigkeit mit sich bringt. Damit der Whisky im Whiskyschwenker bleibt und nicht frei im Raum schwebt, wird der Effekt der Oberflächenspannung genutzt. Das Gold und die Plastik-Spirale im Glasinneren dienen dabei der Erhöhung der Oberflächenspannung. Zusätzlich hält ein gläserner Deckel die kostbare Flüssigkeit im Glas, während er gleichzeitig einen Blick auf den edlen Whisky ermöglicht.
Eine weitere Problematik im Weltall ist das Einschenken und Trinken des Whiskys. Aber auch dafür hat Ballantine’s sich etwas einfallen lassen. Eingegossen wird der Whisky durch ein Ventil an der Unterseite im Glas. Zum Trinken ist das Glas mit einem spiralförmigen System – auch Helix genannt – und einem aus Gold bestehenden Mundstück ausgestattet. Wenn der Whisky-Liebhaber sich einen Schluck genehmigen will, fließt die Flüssigkeit über eine Helix im Glasinneren zum Mundstück am Glasrand. So können Whisky-Fans stilvoll ohne Strohhalm trinken, auch wenn die Erdanziehung fehlt. Sandy Hyslop, der Master Blender von Ballantine’s, entwickelte außerdem einen speziellen Whisky für das All, der extra intensiver geblendet ist, damit er die Effekte der Schwerelosigkeit auf die Geschmacksknospen ausgleicht.